US-Versicherungsriese
UnitedHealth unter Druck: US-Justiz ermittelt wegen möglichen Medicare-Betrugs
UnitedHealth steht unter strafrechtlicher Untersuchung wegen möglichen Medicare-Betrugs. Die US-Justiz ermittelt. Die Aktie bricht ein, und Anleger reagieren besorgt auf die neuen Entwicklungen.
- UnitedHealth unter strafrechtlicher Untersuchung wegen Betrugs.
- Aktie bricht um 8% ein, Anleger zeigen sich besorgt.
- Unternehmen weist Vorwürfe zurück, bleibt optimistisch.
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Der US-amerikanische Gesundheitsriese UnitedHealth gerät zunehmend ins Visier der Behörden. Wie das Wall Street Journal berichtet, ermittelt das US-Justizministerium (DOJ) strafrechtlich gegen das Unternehmen. Es geht um mögliche Betrugsfälle im Zusammenhang mit dem staatlichen Medicare-Programm. Die Ermittlungen, die von der auf Gesundheitsbetrug spezialisierten Abteilung des DOJ geführt werden, sollen bereits seit Sommer 2024 laufen.
Die Nachricht traf die Anleger hart: Nach Börsenschluss verlor die UnitedHealth-Aktie rund 8 Prozent an Wert. Bereits am Vortag war der Kurs nach dem plötzlichen Rücktritt von CEO Andrew Witty und der Aussetzung der Jahresprognose für 2025 um fast 18 Prozent eingebrochen – der tiefste Stand seit vier Jahren.
Im Februar war bereits bekannt geworden, dass das Unternehmen wegen seiner Abrechnungspraktiken im Medicare-Segment auch zivilrechtlich untersucht wird. Damals hatte UnitedHealth erklärt, von keinen neuen Untersuchungen zu wissen. Parallel dazu forderte der US-Senator Chuck Grassley detaillierte Unterlagen zu den internen Compliance-Prozessen an.
In einer Stellungnahme gegenüber CNBC wies UnitedHealth die aktuellen Vorwürfe entschieden zurück. Das Unternehmen erklärte, keine offizielle Mitteilung über eine strafrechtliche Ermittlung erhalten zu haben, und bezeichnete den Bericht als "verantwortungslos". Man stehe hinter der Integrität des eigenen Medicare-Advantage-Programms.
Dieser Fall reiht sich in eine größere Welle regulatorischer Maßnahmen ein: Erst vor wenigen Tagen reichte das Justizministerium (DOJ) eine Klage gegen mehrere große US-Versicherer ein. Diese sollen Millionenbeträge an Vermittler gezahlt haben, um Senioren gezielt in lukrative Medicare-Advantage-Tarife zu lenken. Inzwischen nutzen fast 65 Millionen der 65 Millionen Medicare-Versicherten solche privat verwalteten Pläne.
Die aktuellen Entwicklungen werfen einen Schatten auf das Geschäftsmodell von UnitedHealth und verstärken die Unsicherheit rund um den größten US-Krankenversicherer. Anleger werden die nächsten Schritte der Justiz mit großer Aufmerksamkeit verfolgen.
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Autor: Ferdinand Hammer, wallstreetONLINE Redaktion

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