Value-Kracher mit Potenzial

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    4,6 Prozent Dividende – jetzt abstauben oder liegen lassen?

    Die Aktie von Nahrungsmittelkonzern Campbell's bietet eine Dividendenrendite von 4,6 Prozent und eine attraktive Bewertung. Sollten Anlegerinnen und Anleger die Aktie nach den am Montag vorgestellten Zahlen kaufen?

    Für Sie zusammengefasst
    Value-Kracher mit Potenzial - 4,6 Prozent Dividende – jetzt abstauben oder liegen lassen?

    Das Pop-Art-Kunstwerk Campbell's Soup Cans von Andy Warhol hat die Suppen des gleichnamigen Unternehmens einst weltberühmt gemacht, das nach einer Umbenennung im vergangenen September in "Campbell's" den Namensbestandteil "Soup" inzwischen aber aufgegeben hat.

    Damit will der Nahrungsmittelkonzern zeigen, in seinem Produktportfolio über mehr als nur die Suppe, die das Unternehmen einst zu Ruhm verholfen hat, zu verfügen. So ist Campbell's in den vergangenen Jahren nach einer Stagnation seines organischen Wachstums vor allem durch Übernahmen größer geworden – wie die von Sovos Brands im März vergangenen Jahres.

    Kursentwicklung unterdurchschnittlich, aber die Dividende stimmt

    Angesichts des auf der Stelle tretenden Unternehmenswachstums ist auch die Aktienperformance in den vergangenen Jahren unterdurchschnittlich gewesen. Einer Gesamtrendite von 235 Prozent im US-Gesamtmarktindex S&P 500 steht eine magere Rendite von -4,3 Prozent gegenüber.

    Die Dividende war zuletzt neben der äußerst günstigen Bewertung das einzige Argument für die Aktie, die aktuell eine Ausschüttungsrendite von 4,6 Prozent bietet. Doch die am Montagnachmittag vorgelegten Quartalszahlen bieten Anlass zur Hoffnung auf Besserung.

    Nettogewinn halbiert, Sonderposten belasten

    Gegenüber dem Vorjahresquartal hat Campbell's seinen Konzernerlös um 4,0 Prozent auf 2,48 Milliarden US-Dollar steigern können. Damit wurden die Erwartungen der Analystinnen und Analysten um 50 Millionen US-Dollar übertroffen. Besonders erfreulich: Mit einem Plus von einem Prozent wuchsen endlich auch die organischen Umsätze wieder.

    Beim bereinigten Gewinn pro Aktie (Non-GAAP) gelang dem Unternehmen eine noch größere Überraschung. Statt der erwarteten 0,63 US-Dollar konnte Campbell's 0,73 US-Dollar präsentieren. Das allerdings lag um 2 Cent unter dem Ergebnis des Vorjahres.

    Der auf die Anteilseigener entfallende Nettogewinn landete mit 66 Millionen US-Dollar bei der Hälfte des Vorjahresergebnisses von 133 Millionen US-Dollar. Ursache hierfür waren um 130 Millionen US-Dollar Einmalausgaben im Zusammenhang mit der Übernahme und Integration von Sovos Brands.

    Ausblick bekräftigt – aber am unteren Ende der Prognosespanne

    Seinen Ausblick für das Geschäftsjahr 2025 hat das Management zwar bekräftigt, aber darauf hingewiesen, dass der Betriebsgewinn angesichts der US-Handelspolitik am unteren Ende der Prognosespanne liegen dürfte. Bleiben die gegenwärtigen Zölle in Kraft, rechnet Campbell's mit einem Minderertrag von 0,03 bis 0,05 US-Dollar je Anteilsschein.

    Das Umsatzwachstum soll bei 6 bis 8 Prozent liegen, während für den Gewinn pro Aktie 3,00 US-Dollar angepeilt sind (Mittelpunktschätzung). Die Analystenprognose hatte bei 2,98 US-Dollar gelegen. Damit ist Campbell's für das laufende Geschäftsjahr mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 11,3 bewertet. Das entspricht einer Gewinnrendite von 8,8 Prozent auf die on top eine Dividendenrendite von 4,6 Prozent kommt. Somit ergibt sich eine Gesamtrendite von 13,4 Prozent – davon sind viele bei Anlegerinnen und Anlegern hochgehandelte Wachstumswerte meilenweit entfernt.

    Campbell Soup

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    ISIN:US1344291091WKN:850561

    Verhaltene Kursreaktion, Verkäufe überwiegen

    Am Markt reagieren Anlegerinnen und Anleger verhalten auf die von Campbell's vorgelegten Zahlen. Ihre anfänglichen Kursgewinne im niedrigen einstelligen Prozentbereich hat die Aktie bis zum frühen Montagabend vollständig wieder abgegeben. Das Minus beträgt rund ein halbes Prozent.

    Damit summieren sich die seit dem Jahresanfang angefallenen Kursverluste auf 19 Prozent. Der Gegenwind durch steigende Anleiherenditen, die Dividendenaktien weniger attraktiv machen, weil sie höhere Renditen bei vermeintlich niedrigerem Risiko bieten, hält damit an. Auch die mit einem Leerverkaufsinteresse von 6,2 Prozent in der Aktie vertretenen Shortseller dürften in den Zahlen keinen Anlass gefunden haben, ihre Positionen zu schließen und für einen steigenden Kurs zu sorgen.

    Fazit: Hier kann man wenig falsch, aber vieles richtig machen!

    Dank einer höheren Nachfrage nach Snack-Produkten hat Campbell's sein Quartalsergebnis steigern und die Erwartungen des Marktes übertreffen können. Positiv ist, dass das Unternehmen auch aus eigener Kraft wieder wachsen konnte, beim bereinigten Gewinn hat der Konzern gegenüber dem Vorjahr aber einen Rückschritt gemacht. Das wird am Montag mit geringfügigen Verlusten quittiert.

    Während die Aktie aus technischer Perspektive aufgrund ihrer unmittelbaren Nähe zum Mehrjahrestief bei 32,95 US-Dollar ein Verkauf ist, sprechen die Fundamentaldaten für ein Engagement.

    Die Kombination aus günstiger Bewertung und hoher Dividendenrendite sorgen für eine zweistellige Gesamtrendite. Das ist in einem notorisch überbewerteten Gesamtmarkt selten und könnte für antizyklisch agierende Anlegerinnen und Anlegern auf der Suche nach einem defensiven Wert eine attraktive Option darstellen. Die Ausschüttungsquote lag zuletzt bei rund 50 Prozent. Kürzungen sind daher nicht zu erwarten. Zuletzt angehoben wurde die Dividende im Januar.

    Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion

    Die Campbell Soup Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -0,33 % und einem Kurs von 29,87USD auf Tradegate (02. Juni 2025, 16:46 Uhr) gehandelt.


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    Verfasst vonRedakteurMax Gross
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