Konsolidierung voraus
Gewinnmitnahmen eskalieren: Sell-off bei Renk, Rheinmetall & Hensoldt!
Analysten drücken bei den Rüstungs-Highflyern auf die Bremse – und Anleger nehmen Gewinne mit. Jetzt droht der Sektor in die Konsolidierung zu kippen.
- Rüstungswerte fallen: Renk verliert über 8 Prozent.
- Anleger nehmen Gewinne mit, Konsolidierung droht.
- Analysten sehen wenig Spielraum für weitere Euphorie.
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Die Kurskorrektur bei deutschen Rüstungswerten gewinnt am Dienstag an Fahrt. Rheinmetall, Renk und Hensoldt fallen am Dienstag deutlich, wobei Renk-Aktien die Verluste mit über 8 Prozent anführen. Auch am Pfingstmontag setzten die Titel ihre am Freitag begonnene Talfahrt fort. Während Renk-Titel auf XETRA um 1,6 Prozent auf 77,34 Euro nachgaben, büßte die Hensoldt-Aktie 2,52 Prozent auf 96,60 Euro ein. Rheinmetall verlor 0,76 Prozent und notierte bei 1.774,50 Euro.
Schon am Freitag hatten Anleger verstärkt Gewinne mitgenommen – ein Trend, der sich nun fortsetzt. Marktteilnehmer sehen die positiven Impulse als weitgehend eingepreist, auch angesichts der angekündigten Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Weitere 1,5 Prozent sollen in verteidigungsrelevante Infrastruktur fließen. "Von daher sollte ein vorläufiges Ende der Aufwärtswelle und ein Eintritt in eine längere Konsolidierungsphase nicht überraschen", kommentierte ein Marktteilnehmer.
Besonders deutlich fallen die Gewinnmitnahmen bei Renk aus. Hintergrund war eine Herabstufung durch BNP Paribas Exane auf "Underperform". Zwar wurde das Kursziel auf 72 Euro angehoben, doch Analyst Sebastian Growe begründete seine skeptische Einschätzung mit mangelndem Bewertungsspielraum. Mit Blick auf die Geschäftsdynamik und die relative Bewertung sei Renk "inzwischen weniger attraktiv".
Auch Hensoldt geriet stark unter Druck, obwohl das Unternehmen gleichzeitig auf "Neutral" hochgestuft und das Kursziel auf 110 Euro nahezu verdoppelt wurde. Analysten deuten dies als Zeichen dafür, dass der Markt derzeit wenig Spielraum für weitere Euphorie sieht.
Insgesamt zeigt sich ein differenziertes Bild: Während die langfristigen Aussichten für die Branche aufgrund geopolitischer Spannungen und erhöhter Staatsausgaben intakt bleiben, fehlen kurzfristig neue Kurstreiber. Das Bewertungsniveau vieler Aktien gilt inzwischen als ambitioniert. Analysten rechnen daher mit temporären Rücksetzern und einer Phase der Konsolidierung.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion
