Sicherer Hafen
Gold glänzt als Krisenwährung und schlägt Staatsanleihen, Yen und Franken
Gold ist und bleibt der ultimative sichere Hafen. Das gelbe Edelmetall schlägt den Yen, Franken und Treasuries: Als krisenfeste Anlage ohne staatliche Risiken gewinnt das Edelmetall seit Jahresbeginn rund 30 Prozent.
- Gold bleibt sicherer Hafen, übertrifft andere Anlagen.
- Vertrauen in Dollar und Treasuries stark gesunken.
- Zentralbanken kaufen Gold, stärken dessen Attraktivität.
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Gold ist zurück auf dem Thron der sicheren Häfen: Mit einem Kursplus von rund 30 Prozent seit Jahresbeginn 2025 lässt das Edelmetall traditionelle Safe-Haven-Anlagen wie den japanischen Yen, den Schweizer Franken und sogar US-Staatsanleihen deutlich hinter sich.
Der entscheidende Vorteil von Gold? Es ist frei von staatlichen Verpflichtungen. "Gold ist niemandes Verbindlichkeit", betont Nikos Kavalis von Metals Focus gegenüber CNBC. Während Anleger bei Anleihen und Währungen stets das Risiko der ausgebenden Staaten mitkaufen, steht Gold für Unabhängigkeit – politisch wie wirtschaftlich.
Das Vertrauen in den US-Dollar und in Treasuries hat im Jahr 2025 gelitten. Auslöser hierfür waren unter anderem Donald Trumps neue Zollpolitik und die Herabstufung der US-Kreditwürdigkeit durch Moody’s. Die Folge war eine Abkehr von langlaufenden US-Anleihen und ein Renditeanstieg auf über 5 Prozent bei 30-jährigen Papieren. Auch der Dollarindex hat seit Jahresbeginn knapp 10 Prozent verloren.
Gleichzeitig zeigen klassische Alternativen Schwächen: Die japanische Zentralbank hält trotz globaler Zinswende an einem Leitzins von 0,5 Prozent fest, was Investoren abschreckt. Die Schweiz wiederum signalisiert mit einem Zinssatz von nur 0,25 Prozent und fallenden Konsumentenpreisen mögliche Negativzinsen, was ebenfalls die Attraktivität des Frankens dämpft.
Gold hingegen profitiert von geopolitischen Spannungen, Inflationssorgen und wachsender Skepsis gegenüber überschuldeten Staaten. "Es ist ein großer, liquider und apolitischer Markt", erklärte Shaokai Fan vom World Gold Council gegenüber CNBC. Für viele Anleger ist das Edelmetall die einzig wirklich krisensichere Anlageform.
Unterstützt wird die Rallye auch durch die Käufe der Zentralbanken. Im Jahr 2024 wurden weltweit erneut über 1.000 Tonnen Gold den Reserven hinzugefügt. Die EZB meldete jüngst, dass Gold den Euro als zweitgrößte Reserveposition überholt hat – ein deutliches Signal für den fortschreitenden Vertrauensverlust in staatlich kontrollierte Währungen.
Aktuell kostet eine Feinunze Gold (31,1 Gramm) 3.387 US-Dollar (Stand: 08:54 Uhr MESZ).
*ab 500 Euro Ordervolumen, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
Autor: Ferdinand Hammer, wallstreetONLINE Redaktion
