Passives Einkommen
Die höchste Dividendenrendite unter den US-Großbanken bietet Morgan Stanley
Morgan Stanley hat die Quartals-Ausschüttungen um 8,8 Prozent erhöht. Wer vor dem Dienstag die Aktie kauft, kann davon noch profitieren. Auch sonst kann die Investmentbank für passive Investoren interessant sein.
- Morgan Stanley erhöht Dividende um 8,8 Prozent.
- Ex-Tag für Dividende ist der 31. Juli 2024.
- Hohe Dividendenrendite von 3,4 Prozent attraktiv.
- Report: Die USA haben fertig! 5 Aktien für den China-Boom

Der US-Finanzriese Morgan Stanley hat Ende des vergangenen Monats angekündigt, seine Dividende zu erhöhen. Ob die Aktie jetzt für passive Investoren ein Kauf ist, wollen wir uns im aktuellen Dividenden-Radar genauer anschauen.
Morgan Stanley ist die erste der großen Wall-Street-Banken, die wir hier mit Blick auf ihre Ausschüttungen unter die Lupe nehmen. Die Wahl fiel nicht zuletzt deswegen auf die Investmentbank, weil sie eine deutlich höhere Dividendenrendite als ihre direkten Konkurrenten bietet.
Nach der Erhöhung der Ausschüttungen kommen die New Yorker auf eine durchaus sehenswerte Rendite von 3,4 Prozent. Zum Vergleich: Bei der größten US-Bank JPMorgan Chase beträgt sie 2,2 Prozent, bei dem Investmentbank-Konkurrenten Goldman Sachs 2,4 Prozent und bei Bank of America 2,3 Prozent.
Am 28. Juni gab Morgan Stanley bekannt, dass die Ausschüttungen um 7,5 Cents auf 0,925 US-Dollar aufgestockt werden. Wer gleich von der ersten angehobenen Dividende profitieren will, muss sich ranhalten. Am Dienstag, dem 31. Juli ist der Ex-Tag, die Aktien müssten also davor erstanden werden. Ausgezahlt wird die Dividende dann zwei Wochen später, am 15. August.









Wie viele andere US-Konzerne, schüttet auch Morgan Stanley vier Dividenden pro Jahr aus, und zwar im Februar, Mai, August und November. Das Unternehmen zahlt zwar seit 1995 kontinuierlich Dividenden, im Verlauf diese Jahre ging es aber immer wieder Auf und Ab. Die Senkungen waren nicht immer freiwillig.
Im Gefolge der Finanzkrise wurden den Banken weltweit die Zügel angelegt und auch jetzt noch führen die Federal Reserve in den USA und die Europäische Zentralbank jährliche Stresstests durch, um zu prüfen, ob die Banken über genügend Mittel verfügen, um einerseits Dividenden auszuschütten und eigene Aktien zurückzukaufen und andererseits weiterhin Kredite an Unternehmen und Haushalte ausgeben zu können. Die Ergebnisse der diesjährigen Prüfung wurden am 27. Juni bekannt gegeben, es ist also kein Zufall, dass Morgan Stanley tags darauf seine Dividendenerhöhung bekannt gab.
Elfte Erhöhung in Folge
Für Morgan Stanley war es die elfte Erhöhung in Folge, seit im Kalenderjahr 2013 lediglich 0,20 US-Dollar an die Aktionäre ausgegeben werden konnten. Im Schnitt wurden die Ausschüttungen in diesem Zeitraum um 31,4 Prozent pro Jahr angehoben. Diese Rechnung wird allerdings etwas dadurch verzerrt, dass die Dividenden des Instituts nach der Finanzkrise sehr niedrig waren und Morgan Stanley danach Aufholpotenzial hatte. Die letzten beiden Erhöhungen sind mit 9 bis 10 Prozent deutlich verhaltener ausgefallen.
Das spiegelt sich auch in den Erwartungen der Experten wider. Im nächsten Jahr könnten die Auszahlungen noch einmal kräftig angehoben werden, sodass der Quartalsabschlag von 0,925 auf 1,075 US-Dollar steigt, zeigen Daten von FactSet. Für das Kalenderjahr stiege die Dividende dadurch auf 4,00 US-Dollar, während 2024 insgesamt 3,55 US-Dollar ausgeschüttet werden. Das entspricht einem Anstieg um 12,4 Prozent. Für das Jahr darauf sagen die Analysten noch ein Plus von 9 Prozent voraus und für 2027 sogar nur noch eine Stagnation.
CEO: Dividende ist wichtigste Kapitalverwendung
Ob das aber genau so auch eintritt, steht in den Sternen. Aktuell laufen die Geschäfte der Großbank wie geschmiert. Der Nettogewinn fiel im abgelaufenen Quartal mit 3,1 Milliarden US-Dollar oder 1,82 US-Dollar pro Aktie um rund 50 Prozent höher aus als Analysten erwartet hatten, wie Morgan Stanley am 16. Juli bekannt gab. Und Konzernchef Ted Pick zeigt sich auch für die Zukunft optimistisch: "Wir befinden uns am Anfang eines mehrjährigen Investmentbanking-Zyklus", sagte er. Und Finanzchefin Sharon Yeshaya bekräftigte seine Ansicht: "Die Pipelines sind gesund und vielfältig".
Gleichzeitig betonte Pick, dass die Dividendenausschüttungen die wichtigste Kapitalverwendung der Bank seien. Hinzu kommen umfangreiche Aktienrückkäufe. Ende Juni hatte Morgan Stanley auch die Genehmigung eines über mehrere Jahre laufenden Aktienrückkaufprogramms im Volumen von 20 Milliarden US-Dollar bekannt gegeben. Start soll bereits im frisch angelaufenen dritten Quartal sein, ein Zeitpunkt für den Abschluss wurde nicht festgesetzt.
Dividenden-Wachstumsaktie?
Die Einschätzungen von Analysten sind vor allem für Investoren in so genannte Dividenden-Wachstumsaktien interessant, also Unternehmen, die eine relativ stabile Dividende bieten, dabei gleichzeitig aber auch Kurspotenzial bieten. Wer als passiver Investor hauptsächlich auf die regelmäßigen Ausschüttungen ausgerichtet ist, kann einen Großteil davon mit einem Schulterzucken abtun.
Worum es sich bei Morgan Stanley genau handelt, ist nicht leicht einzuschätzen. Die Dividendenerhöhungen der New Yorker über die letzten zehn Jahre sind beeindruckend – ihre Kursperformance allerdings auch. Der bereinigte Aktienkurs hat sich innerhalb dieses Zeitraums mehr als vervierfacht, während sich die Dividende mehr als verzehnfacht hat.
Tipp aus der Redaktion: ETF gratis sichern! Übrigens gibt es gerade eine spannende Aktion von SMARTBROKER+ und Gerd Kommer: Wer ein kostenloses Depot eröffnet, bekommt 3 Anteile des Gerd-Kommer ETFs gratis eingebucht! Hier mehr erfahren.
Aktuell sehen die Experten für die Aktie allerdings nur ein geringes Potenzial. Das mittlere Kursziel der 24 von MarketScreener erfassten Analysten, die die Aktie beobachten, liegt mit 105,92 US-Dollar nur leicht über dem gegenwärtigen Kursniveau. Die durchschnittliche Anlageempfehlung lautet Aufstocken.
Fazit
Morgan Stanley hebt sich im Sektor der Finanzdienstleister durch kontinuierliche Dividendenerhöhungen und ein starkes Engagement für Aktionärsrenditen hervor. Mit der jüngsten Ankündigung, die Dividende weiter zu steigern, demonstriert die Bank ihre finanzielle Resilienz und das Vertrauen in eine anhaltend positive Geschäftsentwicklung. Trotz der elften Erhöhung in Folge, die die Dividende seit 2013 signifikant gesteigert hat, bleibt die Zukunftsprognose hinsichtlich weiterer Erhöhungen gemäßigt.
Die Aussicht, dass Morgan Stanley in einem günstigen Investmentbanking-Zyklus steht, zusammen mit der Ankündigung eines umfangreichen Aktienrückkaufprogramms, könnte zusätzliches Vertrauen unter Investoren schaffen. Dies, kombiniert mit der Betonung der Dividende als zentrale Kapitalverwendung, könnte die Aktie besonders für passive Investoren attraktiv machen, die Wert auf regelmäßige Erträge und finanzielle Stabilität legen. Die attraktive Dividendenrendite und die kontinuierliche Steigerung der Ausschüttungen können Morgan Stanley zu einer überlegenswerten Option für dividendenorientierte Investoren machen.
1000 Euro passives Einkommen
Wer ein monatliches passives Einkommen von 1000 Euro beziehungsweise 12.000 Euro pro Jahr mit der Aktie von Morgan Stanley erzielen will, braucht dafür bei Ausschüttungen in Höhe von 3,55 US-Dollar in diesem Jahr insgesamt etwa 3380 Titel des Finanzdienstleisters. Gemessen am Schlusskurs am Donnerstag von 103,56 US-Dollar kosten diese rund 350.000 US-Dollar (322.000 Euro).
Zum Vergleich: Bei dem deutschen Konkurrenten Deutsche Bank wären dafür nach der jüngsten Talfahrt der Aktie etwa 384.000 Euro notwendig. Bei dem Versorger Enagas bei Dividenden-Radar der vergangenen Woche waren es dank der doppelt so hohen Dividendenrendite lediglich 163.000 Euro. Und bei dem österreichischen Finanzkonzern BAWAG, den wir uns vor drei Wochen angesehen haben, etwa 154.000 Euro.
Übersicht zur Dividende von Morgan Stanley*
Marktkapitalisierung: 169,4 Milliarden US-Dollar
Dividende erhöht: 11 Jahre in Folge
Dividende nicht reduziert: 14 Jahre in Folge
Durchschnittliche Erhöhung der Dividende in 10 Jahren: ca. 27,1% p.a.
Zeitplan
28.06.2024: Dividendenankündigung
31.07.2024: Notierung ex Dividende
15.08.2024: Dividendenzahlung
* Quelle: Morgan Stanley, wallstreetONLINE.
Kalenderjahr |
Dividendenrendite in % |
Dividende in US-Dollar |
---|---|---|
2027e | 4,20e | 4,35e |
2026e | 4,20e | 4,35e |
2025e | 3,86e | 4,00e |
2024e | 3,43e | 3,55e |
2023 | 3,95 | 3,25 |
2022 | 4,08 | 2,95 |
2021 | 2,52 | 2,10 |
2020 | 3,10 | 1,40 |
2019 | 3,43 | 1,30 |
2018 | 2,71 | 1,10 |
2017 | 2,44 | 0,90 |
* Quellen: Morgan Stanley, FactSet, wallstreetONLINE.
Die optimale Dividendenstrategie
Eine optimale langfristige Dividendenstrategie hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter dem individuellen Risikoprofil, den Anlagezielen und der finanziellen Situation. Hier sind jedoch einige allgemeine Prinzipien, die empfohlen werden können:
Diversifikation: Investieren Sie in eine breite Palette von Unternehmen und Sektoren, um das Risiko zu streuen. Diversifikation kann helfen, das Portfoliorisiko zu mindern, da nicht alle Sektoren gleichzeitig von Marktschwankungen betroffen sind.
Qualitätsaktien wählen: Achten Sie auf Unternehmen mit einer starken Bilanz, stabilen Cashflows und einer Geschichte von zuverlässigen und wachsenden Ausschüttungen. Solche Unternehmen sind oft besser positioniert, um auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Dividenden zu zahlen.
Reinvestition von Dividenden: Das Reinvestieren von Dividenden kann das Wachstum des Portfolios beschleunigen. Durch den Zinseszinseffekt können reinvestierte Dividenden über die Zeit einen signifikanten Beitrag zum Gesamtertrag des Portfolios leisten.
Langfristige Perspektive: Dividendenstrategien sind oft langfristig ausgerichtet. Marktschwankungen sollten daher nicht zu überstürzten Entscheidungen führen. Geduld und Beständigkeit sind Schlüssel zum Erfolg.
Steuereffizienz berücksichtigen: Die steuerliche Behandlung von Dividenden kann je nach Land und individueller Situation variieren. Es ist wichtig, Steuereffekte in die Strategie einzubeziehen.
Überwachung und Anpassung des Portfolios: Portfolios sollten regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst werden, um sicherzustellen, dass es weiterhin den eigenen Anlagezielen entspricht und gut diversifiziert bleibt.
Bewertung: Achten Sie auf die Bewertung der Aktien. Hohe Dividendenrenditen sind nicht immer ein gutes Zeichen; sie können auch ein Hinweis auf Probleme im Unternehmen sein.
Verwendung von Dividendenfonds, -ETFs: Für Anleger, die nicht direkt einzelne Aktien auswählen möchten, können Dividendenfonds eine praktikable Alternative sein, da sie eine gute Möglichkeit zur Diversifikation bieten.
Fazit:
Dividendeninvestitionen können eine großartige Möglichkeit sein, ein passives Einkommen aufzubauen. Indem Sie sich auf Unternehmen mit stabiler Dividendenhistorie konzentrieren, können Sie Ihr Portfolio schrittweise ausbauen. Dabei ist natürlich immer zu beachten, dass Investitionen in Dividendenaktien – wie alle Investitionen – mit Risiken verbunden sind.
Weitere interessante Dividenden-Aktien befindet sich übrigens auch in der Dividenden-Watchlist unseres Börsenexperten Markus Weingran, dessen Börsenlounge sich täglich mit aktuellen Marktentwicklungen, Investitionstipps und Finanzthemen befasst.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
Disclaimer: Ausdrücklich weist die Smartbroker AG darauf hin, dass ein Investment in Wertpapiere und sonstige Finanzinstrumente im Sinne des WpHG grundsätzlich mit erheblichen Chancen und Risiken (Preis-, Markt-, Währungs-, Volatilitäts-, Bonitäts- und sonstigen Risiken) verbunden ist und ein Totalverlust des investierten Kapitals nicht ausgeschlossen werden kann. Die Smartbroker AG empfiehlt deshalb jedem Leser sich vor einer Anlageentscheidung intensiv mit den Chancen und allen Risiken auseinander zu setzen und sich umfassend zu informieren. Sämtliche verwendeten Wertentwicklungsangaben, sei es für die Vergangenheit oder im Sinne einer Prognose bzw. Einschätzung sind kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse bzw. Wertentwicklungen. Die hier angebotenen Beiträge dienen ausschließlich der Information und stellen keine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlungen dar. Alle Informationen sind sorgfältig zusammengetragen, haben jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit und sind unverbindlich sowie ohne Gewähr. Des Weiteren dient die Bereitstellung der Information nicht als Rechtsberatung, Steuerberatung oder wertpapierbezogene Beratung und ersetzt diese nicht. Eine an den persönlichen Verhältnissen des Kunden ausgerichtete Anlageempfehlung, insbesondere in der Form einer individuellen Anlageberatung, der individuellen steuerlichen Situation und unter Einbeziehung allgemeiner sowie objektspezifischer Grundlagen, Chancen und Risiken, erfolgt ausdrücklich nicht.

Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte