"AI Diffusion Rule" aufgehoben
Nvidia: Milliarden aus den VAE im Anflug? - Angriff aufs Allzeithoch?
Unter Joe Biden wurde die "AI Diffusion Rule" ins Leben gerufen, um den Export hochwertiger KI-Chips zu kontrollieren und einzuschränken. Unter Donald Trump wird sie wieder aufgehoben. Nvidia winken neue Milliarden!
- AI Diffusion Rule unter Trump aufgehoben, Nvidia profitiert.
- USA und VAE planen Import von 500.000 KI-Chips.
- Widerstand in Washington gegen Chip-Abkommen wächst.
- Report: Die USA haben fertig! 5 Aktien für den China-Boom

Ein gutes Timing ist das halbe Leben. Quasi mit dem Start der Reise von Donald Trump in die Golfregion, hat das US-Handelsministerium die "AI Diffusion Rule" aufgehoben. Die Behörde begründete den Schritt damit, dass die Verordnung amerikanische Innovationen ersticke, Konzerne belaste und diplomatische Beziehungen gefährde.
"Mit der Aufhebung der AI Diffusion Rule erhält Amerika die einmalige Chance, die nächste industrielle Revolution anzuführen, gut bezahlte Arbeitsplätze in den USA zu schaffen, neue Infrastruktur mit US-Lieferanten aufzubauen und das Handelsdefizit zu verringern", erklärte ein Behördensprecher am Mittwoch dem Wall Street Journal.
"AI Diffusion Rule" war nie sehr beliebt
Technologieunternehmen wie Microsoft und Oracle haben in den vergangenen Monaten verstärkt Kritik an den US-Exportbeschränkungen für Hochleistungschips geäußert. Insbesondere die im Rahmen der sogenannten "AI Diffusion Rule" eingeführten Kaufobergrenzen für Länder wie Indien oder die Schweiz stießen bei den Konzernen auf Widerstand.
Aus ihrer Sicht behinderte die Maßnahme nicht nur den Ausbau internationaler KI-Infrastrukturen, sondern schwächte auch die Wettbewerbsfähigkeit amerikanischer Firmen auf wichtigen Wachstumsmärkten. Gleichzeitig bezweifelten sie, dass die Regelung ihr eigentliches Ziel – eine Eindämmung der chinesischen Technologiefortschritte – effektiv erreiche. China, so das Argument, finde zunehmend Wege, die Exportkontrollen zu umgehen, während US-Firmen in geopolitisch befreundeten Staaten Geschäftspotenzial verlieren.
Wie sieht die neue Regelung aus?
Das steht wohl noch nicht so genau fest. Jeffrey Kessler, US-Staatssekretär im Handelsministerium für Industrie und Sicherheit, bliebt im gewohnt Stil von Donald Trump recht Vage mit seiner Aussage: "Die Trump-Regierung wird eine mutige, integrative Strategie gegenüber der amerikanischen KI-Technologie mit vertrauenswürdigen Ländern auf der ganzen Welt verfolgen und gleichzeitig verhindern, dass die Technologie in die Hände unserer Gegner fällt."
Eine genaue Regelung der Sachlage sieht zwar anders aus, aber der aktuelle Stand reicht dafür aus, dass Donald Trump auf seiner Reise in die Golfregion wohl "großartige" neue Verträge schließt. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet nämlich nur einen Tag später, dass die USA und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) vor einer vorläufigen Vereinbarung stehen, die es den Emiraten ermöglichen würde, ab diesem Jahr jährlich bis zu 500.000 KI-Chips des US-Herstellers Nvidia zu importieren. Die Regelung könnte demnach mindestens bis 2027 gelten, mit einer möglichen Verlängerung bis 2030.
Der Vertragsentwurf sieht vor, dass rund 20 Prozent der Chips – also 100.000 Stück jährlich – an das KI-Unternehmen G42 aus Abu Dhabi geliefert werden sollen. Die restlichen 400.000 Chips könnten zwischen US-Technologiekonzernen mit umfangreichen KI-Aktivitäten aufgeteilt werden, darunter Microsoft und Oracle, die ihrerseits den Aufbau eigener Rechenzentren in den VAE prüfen. Nvidia selbst lehnte eine Stellungnahme ab, ebenso wie das Weiße Haus, G42, Microsoft und Oracle.
Zudem beinhaltet die geplante Vereinbarung laut dem Bericht eine Verpflichtung für G42, in gleichem Umfang wie in den VAE auch Rechenzentren in den USA zu errichten. Die Definition der betroffenen "fortschrittlichen KI-Chips" sowie konkrete Sicherheitsanforderungen sollen zu einem späteren Zeitpunkt von einer noch zu gründenden Arbeitsgruppe erarbeitet werden.
Konkret ist von Nvidias neuesten Blackwell-Grafikprozessoren die Rede, die deutlich leistungsfähiger sein sollen als die aktuelle Hopper-Generation. Auch die kommende Rubin-Chipserie könnte Teil der Vereinbarung sein.
Deal könnte noch größer sein!
Laut einen Bericht von Bloomberg News könnte G42 im Laufe der Vereinbarung Zugriff auf Rechenleistungen im Umfang von bis zu 1,5 Millionen Nvidia H100-Chips erhalten – rund viermal mehr, als unter den geltenden US-Exportbeschränkungen der sogenannten "AI Diffusion"-Regelung erlaubt wäre.
Trump lässt sich wie gewohnt feiern
Der US-Präsident befindet sich aktuell auf einer Reise durch den Nahen Osten. Bereits Dienstag hatte Trump milliardenschwere Zusagen Saudi-Arabiens in Höhe von rund 600 Milliarden Dollar verkündet. Teil der angekündigten Deals sind auch umfangreiche Bestellungen von Chips der US-Konzerne Nvidia, AMD und Qualcomm – ein geopolitischer Gegenschlag zur Technologieförderung Chinas.
Nicht alle sind happyhttps://www.wallstreet-online.de/aktien/advanced-micro-devices-aktie
In Washington regt sich unterdessen zunehmender Widerstand gegen die geplante Vereinbarung mit den VAE. Eine endgültige Entscheidung über das Abkommen steht noch aus. Sollte sie jedoch kommen, dann dürfte Nvidia sicherlich einer der ganz großen Gewinner sein.
Mein Tipp: Den US-Konzern zu verbieten hochwertige Technologie nach China zu exportieren, ist schon eine spürbare Belastung. Um diese zu mildern, muss die Trump-Regierung an anderer Stelle die Daumenschrauben lösen. So wie es aussieht, scheinen die VAE eines der Länder zu sein, wo Daumenschrauben gänzlich abegschafft werden.
Damit dürften Nvidia Milliarden an US-Dollar ins Haus flattern, welche die Ausfälle in China mehr als wettmachen. Die KI-König dürfte allerdings nicht der einzige Konzern sein, der von einem Deal mit China profitiert. AMD, Intel, Microsoft und Qualcomm dürften mit Sicherheit auch ein Stück vom Kuchen abbekommen.
Trotzdem dürften die Nvidia-Chips in den VAE die beliebteste Variante sein. Daher brauchen sich Anleger keine Sorgen um die Zukunft von Nvidia machen und können ruhig eine erste Position eingehen.
Wer ein wenig Risiko aus der Spekulation auf Nvidia nehmen möchte, der wartet ab, ob die Aktie nach den Quartalszahlen weiterhin über 130 US-Dollar notiert. Ist dies der Fall, kann zugegriffen werden. Die Zahlen von Nvidia werden am 28.05 nach US-Börsenschluss veröffentlicht.
Markus Weingran, Chefredakteur wallstreetONLINE Börsenlounge
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