Emerging Markets statt USA?
Kommt jetzt die große Schwellenland-Rallye? BoFa: "Nächster Bullenmarkt"
Schwellenländer sind im Aufwind: Nach dem Rating-Downgrade der USA fließt Kapital verstärkt in die Emerging Markets. Ist das der Beginn einer neuen globalen Kapitalrotation? Analysten sehen ein großes Aufholpotenzial.
- Schwellenländer profitieren von US-Rating-Downgrade.
- Kapital fließt in Emerging Markets, großes Aufholpotenzial.
- Analysten sehen nachhaltigen Trendwechsel in Sicht.
- Report: Die USA haben fertig! 5 Aktien für den China-Boom

Die Emerging Markets rücken wieder ins Zentrum des Anlegerinteresses – angetrieben von wachsenden Zweifeln an der Stabilität US-amerikanischer Vermögenswerte. Nach der Herabstufung der Kreditwürdigkeit der USA durch Moody’s und einem deutlichen Ausverkauf von US-Staatsanleihen, Aktien und dem US-Dollar richten viele Investoren ihren Blick auf die Schwellenländer.
Die Bank of America bezeichnete sie unlängst als "den nächsten Bullenmarkt", berichtet Bloomberg. Investmentstratege Michael Hartnett nennt gleich mehrere unterstützende Faktoren: einen schwächeren US-Dollar, nachlassende US-Renditen und eine wirtschaftliche Erholung in China.
Auch JPMorgan reagierte und hob seine Einschätzung für Schwellenländeraktien auf "Overweight" an, wobei das Institut auf sinkende geopolitische Spannungen und günstige Bewertungen verweist.
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Während der MSCI Emerging Markets Index im laufenden Jahr um über 8 Prozent zulegte, schaffte der S&P 500 im gleichen Zeitraum nur rund 1 Prozent. Besonders auffällig war die Entwicklung nach dem 2. April, dem Tag, an dem US-Präsident Donald Trump neue "reziproke" Zölle ankündigte. Während US-Aktien unter Druck gerieten, legten Emerging-Markets-Titel zu.









Für viele Marktbeobachter könnte dies der Beginn einer nachhaltigen Trendwende sein. Malcolm Dorson von Global X ETFs sieht "eine mögliche perfekte Kombination": niedrige Investorenpositionierung, unterbewertete Bewertungen und strukturelle Fortschritte. Aktuell halten viele US-Anleger nur 3–5 Prozent ihrer Portfolios in Schwellenländern – deutlich weniger als im globalen Durchschnitt.
Indien wird besonders als langfristiger Wachstumsmotor gesehen, während Länder wie Brasilien oder Griechenland durch verbesserte Bonitätsnoten attraktiver geworden sind. Auch Argentinien gilt als spekulatives Land mit Potenzial.
"Nach Jahren der Überperformance der USA suchen globale Investoren wieder nach Alternativen", sagt Mohit Mirpuri von SGMC Capital gegenüber Bloomberg. Ola El-Shawarby von VanEck ergänzt: "Anders als frühere Emerging-Markets-Rallyes könnte dieser Aufschwung von struktureller Substanz getragen sein und nicht nur von kurzfristigen Impulsen."
*ab 500 Euro Ordervolumen, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
Autor: Ferdinand Hammer, wallstreetONLINE Redaktion
