Vorsicht, Crash
S&P 500 nähert sich wieder Rekordhoch – Strategen mahnen zur Vorsicht!
Es wird zunehmend wahrscheinlich, dass der S&P 500 bald sein Allzeithoch testen wird. Anleger feiern eine historisch schnelle Erholung nach dem Ausverkauf im April.
- S&P 500 testet bald Allzeithoch nach schneller Erholung.
- Analysten warnen vor falscher Sicherheit und Widerständen.
- Anlegervertrauen steigt, könnte aber Kursgewinne bremsen.
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Beinahe wäre der US-amerikanische Leitindex in einen Bärenmarkt gedrückt worden.
Doch einige Marktstrategen warnen davor, sich in falscher Sicherheit zu wiegen – das Rekordhoch könnte sich als nächste bedeutende Widerstandszone entpuppen.
Der S&P 500 legte zuletzt zwei Wochen in Folge zu, beflügelt von einem überraschend starken US-Arbeitsmarktbericht für Mai und der Hoffnung auf weitere Fortschritte in den Handelsgesprächen zwischen den USA und China.
Seit der Index aufRekordniveau stand, liegt erst 77 Handelstage zurück. Zwischenzeitlich war der S&P 500 bis zum 8. April um fast 19 Prozent gefallen – auf ein Tief bei 4.982,77 Punkten – bevor er sich in den letzten zwei Monaten eindrucksvoll erholte. Möglich wurde dies auch durch eine gemäßigtere Haltung von US-Präsident Donald Trump gegenüber umfassenden Zöllen.









Wenn die Erholung im bisherigen Tempo weitergeht, könnte sie laut Dow Jones Market Data eine der schnellsten Rückkehrbewegungen überhaupt darstellen.
Trotzdem warnen einige Analysten: Ein Ausbruch auf neue Höchststände ist keineswegs sicher.
"Die Erholung war technisch gesehen recht einfach, da der Rückgang im April so abrupt war – es gab wenig Widerstände auf dem Weg zurück", sagte Mark Hackett, Chefstratege bei Nationwide Investment
Management. "Jetzt aber sind fundamentale Marktfaktoren gefragt, um weitere Kursgewinne zu rechtfertigen."
Die Probleme, die den Markt im April einbrechen ließen – hohe Bewertungen, Handelsunsicherheit und sinkende Gewinnerwartungen – seien weiterhin präsent. Selbst wenn der S&P 500 kurzfristig ein neues Hoch erreiche, könnte es schwer werden, die Dynamik ohne klare makroökonomische Impulse aufrechtzuerhalten, so Hackett.
Das Anlegervertrauen hat sich seit April jedoch deutlich verbessert. Der CNN Fear & Greed Index, der verschiedene Stimmungsindikatoren bündelt, stieg von "extremer Angst" auf einen Wert von rund 64 ("Gier"). Auch der Volatilitätsindex VIX – die "Angstkennzahl" der Wall Street – liegt unter seinem langfristigen Durchschnitt von 20.
Diese gestiegene Zuversicht könnte aber paradoxerweise ein Hindernis für weitere Kursgewinne sein. Denn wenn die Mehrheit der Anleger bereits optimistisch ist, fehlt oft das zusätzliche Kaufinteresse, das Kurse weiter steigen lässt. Allzu positive Erwartungen sind dann bereits eingepreist.
Autor: Krischan Orth, wallstreetONLINE Redaktion
