Bullrun oder Bullshit?

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    Metaplanet: Wer nix wird, wird Bitcoin-Käufer? – Top- oder Flop-Aktie?

    Zum Wochenstart vermeldet Metaplanet, dass es seinen Bitcoin-Bestand auf 10.000 Stück erhöht hat. Die Anleger feiern die Nachricht und der Kurs schießt in die Höhe. Sollten Anleger mitspielen oder ist die Aktie zu heiß?

    Für Sie zusammengefasst
    Bullrun oder Bullshit? - Metaplanet: Wer nix wird, wird Bitcoin-Käufer? – Top- oder Flop-Aktie?

    Metaplanet, mit Sitz in Tokio, ist ein börsennotiertes Unternehmen, das ursprünglich in der Hotel- und Tourismusbranche aktiv war. Bekannt wurde es durch seine Aktivitäten im Bereich Gastgewerbe, doch seit 2023 hat sich das Geschäftsmodell des Unternehmens grundlegend gewandelt. Heute steht Metaplanet nicht mehr nur für Hotelbetrieb, sondern vor allem für eine kompromisslose Krypto-Strategie – mit Bitcoin im Zentrum.

    Strategiewechsel als Antwort auf wirtschaftliche Rahmenbedingungen

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    Auslöser für die Transformation war ein zunehmend schwieriges wirtschaftliches Umfeld in Japan: eine anhaltende Deflation, eine rekordhohe Staatsverschuldung und der Verfall des Yen sorgten für Unsicherheit bei vielen Unternehmen. Metaplanet reagierte darauf mit einem radikalen Schritt – und orientierte sich an der US-amerikanischen Softwarefirma MicroStrategy, die ebenfalls durch ihre aggressive Bitcoin-Strategie bekannt wurde.

    Im April 2024 begann Metaplanet damit, eigene Mittel sowie über Anleihen aufgenommenes Kapital in Bitcoin zu investieren. Innerhalb weniger Monate wuchs das BTC-Portfolio auf über 141 Bitcoins an – ein vergleichsweise kleiner Anfang, doch mit großer Signalwirkung. Im ersten Quartal 2025 erwirtschaftete Metaplanet bereits 88 Prozent seines Umsatzes aus Bitcoin-Beständen.

     

     

    Metaplanet setzt voll auf Bitcoin – und zieht Investoren an

    Das japanische Unternehmen Metaplanet, das zunehmend als Krypto-Player Schlagzeilen macht, hat im ersten Quartal 2025 einen Gesamtumsatz von umgerechnet 6,0 Millionen US-Dollar (877 Millionen Japanische Yen; JPY) verbucht – ein Plus von 8 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Doch das Entscheidende: 88 Prozent des Umsatzes (5,2 Millionen Dollar) stammten aus Bitcoin-Positionen, während die traditionellen Hotelaktivitäten nur noch 712.000 Millionen US-Dollar beisteuerten.

    Bitcoin als Kerngeschäft – und ehrgeizige Ziele

    Metaplanet hat sich in den vergangenen Monaten als größter börsennotierter Bitcoin-Halter Asiens etabliert und rangiert weltweit bereits auf Platz 11 der öffentlichen BTC-Institutionen. Doch damit nicht genug: Das Unternehmen peilt bis 2027 den Erwerb von 210.000 Bitcoin an – ein Volumen, das bei aktuellen Kursen über 21 Milliarden Dollar verschlingen würde. Als Zwischenziele sind 30.000 BTC bis 2025 und 100.000 BTC bis 2026 gesetzt.

    Investoren werden schlagartig mehr 

    Die Strategie scheint anzukommen: Die Zahl der Investoren stieg im Q1 um 500 Prozent auf 64.000 – ein klares Signal, dass Metaplanet als Krypto-Investmentvehikel immer mehr Zuspruch erfährt. Ob das Unternehmen jedoch die nötigen Mittel für seine milliardenschweren Bitcoin-Pläne mobilisieren kann, bleibt eine der spannendsten Fragen im institutionellen Kryptomarkt.

    Mein Tipp – letzte Ausfahrt Bitcoin

    Ähnlich wie bei MicroStrategy dürfte das alte Geschäftsmodell von Metaplanet den Konzern nicht mehr lange getragen haben. Jahrelang dümpelt der Kurs auf niedrigstem Niveau vor sich hin. Also hat man sich kurzerhand dafür entschieden, es zu machen wie Michael Saylor und voll und ganz auf die bekannteste Kryptowährung zu setzen.

    Dafür hat sich Metaplanet auch am 19. Dezember 2024 an der US-Handelsplattform OTCQX listen lassen und mitgeteil, dass es einen weiteren Meilenstein auf dem Weg seiner internationalen Expansion erreicht hat. Dabei machten die Japaner klar, dass sie eine klare strategische Ausrichtung haben: "Bitcoin First, Bitcoin Only". Mit dem US-Listing wollte sich Metaplanet den Zugang zu internationalen Investoren erleichtern und seine Sichtbarkeit auf dem globalen Kapitalmarkt erhöhen.

    Als die internationalen Investoren nach 17 Bitcoin Käufen immer noch nicht angebissen hatten, wurde der 18 Kauf – 150 Bitcoin im Wert von 12,6 Millionen Dollar – mit einer weiteren Nachricht verknüpft, die unter Garantie die Aufmerksamkeit auf Metaplanet lenken würde: Die Japaner ernannten den Sohn des US-Präsidenten, Eric Trump, zum strategischen Berater. Ein Deal, der seinen Zweck voll und ganz erfüllte.

    Der Kurs von Metaplanet zog zum ersten Mal seit dem Börsengang richtig an. Zu Anfang der Woche meldeten die Japaner jetzt, dass sie ihren Bitcoin-Bestand auf 10.000 erhöht haben. Damit lässt sich leicht rechnen, wie riskant ein Investment in Metaplanet ist. 10.000 Bitcoin haben einen Wert von etwas mehr als einer Milliarden Dollar. An der Börse ist der Konzern aber mittlerweile schon umgerechnet 6,3 Milliarden US Dollar wert.

    Ziehen Anleger noch die Zahlen für das erste Quartal 2025 zu der Rechnung hinzu, wird es noch deutlicher. Die Hotelaktivitäten machen noch 12 Prozent des Umsatzes von Metaplanet aus. Das sind in US-Dollar umgerechnet 712.000 US-Dollar. Und dieser Umsatz steht für eine Marktkapitalisierung von 5,3 Milliarden US-Dollar? 

    Sicherlich nicht, daher ist Metaplanet eine hochriskante Aktie, die jederzeit in sich zusammenklappen kann, wenn die Anleger, die Lust an dem Papier verlieren. Aber die Aktie ist nicht mit normalen Fundamentaldaten zu greifen.

    Metaplanet verfolgt einen ungewöhnlichen Ansatz in der Unternehmensführung: Der Erfolg wird nicht an klassischen Finanzkennzahlen wie Yen-Umsatz oder Gewinn gemessen, sondern am sogenannten "BTC Yield". Dieser Wert beschreibt das Wachstum des Bitcoin-Bestands – gemessen pro ausgegebener Aktie.

    Der "BTC Yield" dient dabei als zentrale Performance-Kennzahl. Er zeigt, wie viel Bitcoin auf jede einzelne Aktie entfällt und wie stark dieser Anteil im Zeitverlauf wächst. Damit unterstreicht Metaplanet seinen ”Bitcoin First”-Ansatz und positioniert sich eher als digitale Vermögensverwaltungsplattform denn als klassisches Industrieunternehmen.

    Microstrategy überholt!

    Laut einer aktuellen Analyse von Blockstream-CEO Adam Back erzielt Metaplanet höhere Renditen in deutlich kürzerer Zeit als der bisherige Branchenprimus MicroStrategy. Damit verändert sich die Wettbewerbslage rund um die institutionelle Bitcoin-Adoption spürbar – und Anleger beginnen, ihre Aufmerksamkeit umzuschichten.

    Renditevorsprung: Metaplanet überholt MicroStrategy bei mNAV-Performance

    Besonders deutlich wird der Vorsprung anhand eines Schlüsselkriteriums: dem sogenannten "months to mNAV cover" – ein Indikator dafür, wie schnell der Bitcoin-Wert in der Bilanz in Marktkapitalisierung übersetzt wird. Während MicroStrategy rund 19 Monate benötigt, um das 2,16-fache seiner Net Asset Value (mNAV) zu erreichen, gelingt es Metaplanet bereits nach nur drei Monaten, eine Verdopplung seines BTC-Yields zu erzielen.

    Adam Back zufolge wächst Metaplanet derzeit 3,8-mal schneller als MicroStrategy in Bezug auf die Abdeckung seines mNAV. Derzeit liegt Metaplanets mNAV bei dem 3,3-Fachen des Buchwerts. Setzt sich dieser Trend fort, könnte der Faktor auf 8,3 steigen. Das würde – so die Prognose – den Aktienkurs des Unternehmens von derzeit 533 JPY auf etwa 1.340 JPY katapultieren.

    Institutionelle Bitcoin-Nachfrage als Wachstumstreiber

    Die gestiegene Aufmerksamkeit für Metaplanet ist Teil einer größeren Bewegung: Das wachsende Vertrauen institutioneller Anleger in Bitcoin verändert die Dynamik auf den Kapitalmärkten. Mit einem aktuellen Kurs von rund 108.135 US-Dollar (Stand: 16.06.25, 20:50 Uhr MESZ) notiert die Kryptowährung nahe ihrer Allzeithochs – ein Umfeld, in dem Bitcoin zunehmend als strategischer Wertspeicher in Unternehmensbilanzen gesehen wird.

    Während MicroStrategy auf strukturelle Breitenwirkung setzt, fährt Metaplanet eine offensive Taktik – und erntet dafür kurzfristig sichtbare Erfolge. Die von Blockstream untermauerte Analyse legt nahe, dass sich Metaplanet als ernstzunehmender Konkurrent etabliert hat – und möglicherweise zum neuen Taktgeber der Bitcoin-Strategie im Unternehmenssektor avanciert.

    Egal für welche Art der Bewertung Sie sich entscheiden. Metaplanet bleibt ein verdammt heißes Eisen, an dem sich Anleger die Finger verbrennen können. Aber es gibt bestimmt nicht wenige, die der Versuchung einer weiteren Kursverdopplung nicht widerstehen können.

    Wenn es in den Fingern juckt, dann ist eine kleine Position durchaus vertretbar, wenn die Aktie ein Stück zurückkommt. Daher: Erst einmal auf die Watchlist setzen!

    Markus Weingran, Chefredakteur wallstreetONLINE Börsenlounge

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    Verfasst vonRedakteurMarkus Weingran
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