Pleite mit Plan?
US-Chiphersteller Wolfspeed meldet Insolvenz an!
Wolfspeed stürzt in die Insolvenz, doch ein geplanter Schuldenabbau von 4,6 Milliarden Dollar soll den Weg für eine Rückkehr ebnen. Aktie fällt!
- Wolfspeed beantragt Insolvenz nach Chapter 11.
- Schuldenabbau um 4,6 Milliarden Dollar geplant.
- Aktie fällt um 9 Prozent auf 0,69 Euro.
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Der US-amerikanische Halbleiterhersteller Wolfspeed hat am Sonntag angekündigt, im Rahmen eines umfassenden Restrukturierungsplans Insolvenz nach Chapter 11 in den USA zu beantragen. Das Unternehmen will damit seine Kapitalstruktur sanieren und langfristig wieder auf Wachstumskurs kommen.
Im Rahmen des Verfahrens hat Wolfspeed eine Vereinbarung mit seinen wichtigsten Gläubigern sowie der US-Tochter des japanischen Halbleiterriesen Renesas Electronics getroffen. Teil des Deals ist eine Reduzierung der Gesamtverschuldung um rund 70 Prozent, was einem Abbau von etwa 4,6 Milliarden US-Dollar entspricht. Zudem sollen die jährlichen Zinszahlungen um rund 60 Prozent gesenkt werden – ein erheblicher Entlastungsschritt für den angeschlagenen Chiphersteller.
CEO Feurle: "Strategischer Schritt für die Zukunft"
"Nach sorgfältiger Prüfung aller Optionen zur Stärkung unserer Bilanz und Kapitalstruktur haben wir uns zu diesem Schritt entschlossen. Wir sind überzeugt, dass dies Wolfspeed in die bestmögliche Ausgangsposition für die kommenden Jahre bringt", erklärte Robert Feurle, CEO von Wolfspeed, in einer Mitteilung.
Wolfspeed hatte bereits im Mai Zweifel an seiner wirtschaftlichen Überlebensfähigkeit geäußert. Eine Kombination aus nachlassender Nachfrage, globalen wirtschaftlichen Unsicherheiten und den Auswirkungen verschärfter US-Handelspolitik hatte zu einer Serie finanzieller Rückschläge geführt.
275 Millionen US-Dollar frisches Kapital
Trotz der prekären finanziellen Lage gibt sich das Unternehmen kämpferisch. Im Rahmen der Vereinbarung erhält Wolfspeed 275 Millionen US-Dollar an neuem Kapital, abgesichert durch bestehende Gläubiger. Mit einem Barbestand von rund 1,3 Milliarden US-Dollar sieht sich Wolfspeed weiterhin in der Lage, laufende Verpflichtungen gegenüber Kunden und Lieferanten zu erfüllen.
Das Unternehmen will seinen sogenannten "pre-packaged" Restrukturierungsplan dem zuständigen US-Insolvenzgericht zur Genehmigung vorlegen. Die Rückkehr aus dem Insolvenzverfahren wird bis spätestens Ende Q3 2025 angestrebt.
Die Aktien des Unternehmens hatten in den letzten zwölf Monaten bereits mehr als 70 Prozent an Wert verloren. Auch am Montag notiert die Aktie 9 Prozent im Minus bei aktuell 0,69 Euro (Stand: 10:00 Uhr MESZ).
Autor: Pascal Grunow, wallstreetONLINE Redaktion
