Trump wütet!
US-Arbeitsmarkt im Stillstand! Privatwirtschaft schafft kaum noch Jobs
Mit nur 37.000 neuen Stellen im Mai zeigt sich der US-Arbeitsmarkt so schwach wie seit über zwei Jahren nicht mehr – ein Alarmsignal für die Konjunktur und die Fed.
- US-Arbeitsmarkt schwach: nur 37.000 neue Stellen.
- Trump fordert Zinssenkung nach enttäuschendem Bericht.
- Unternehmen zeigen Zurückhaltung bei Neueinstellungen.
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Die Schaffung neuer Arbeitsplätze in der US-Privatwirtschaft ist im Mai beinahe zum Erliegen gekommen. Nach Angaben des Gehaltsabrechnungsdienstleisters ADP stieg die Zahl der Stellen nur um 37.000 – der niedrigste Monatswert seit März 2023. Die US-Börsen gaben ihre vorbörslichen Gewinne in einer ersten Reaktion wieder ab.
Die ADP-Zahlen verfehlten die Prognosen der Analysten deutlich: Experten hatten laut einer Umfrage von Dow Jones mit einem Zuwachs von 110.000 gerechnet. Auch gegenüber dem revidierten April-Wert von 60.000 Stellen bedeutet das einen klaren Rückschritt.
US-Präsident Donald Trump erhöhte unterdessen den Druck auf die US-Notenbank. Nur Minuten nach Veröffentlichung des enttäuschenden ADP-Berichts forderte er Fed-Chef Jerome Powell in scharfen Worten zu einer Zinssenkung auf. Auf seiner Plattform Truth Social schrieb Trump: "ADP-ZAHLEN RAUS!!! 'Zu spät'-Powell muss jetzt DEN ZINS SENKEN." Der Präsident kritisierte den Notenbankchef erneut scharf: "Er ist unglaublich!!!" und verwies darauf, dass Europa bereits "NEUNMAL gesenkt" habe. Trump macht seit Monaten keinen Hehl daraus, dass er sich niedrigere Zinsen wünscht, um das Wachstum zu stimulieren.
Die Zahlen spiegeln eine zunehmende Zurückhaltung der Unternehmen wider, neue Mitarbeiter einzustellen. ADP-Chefökonomin Nela Richardson erklärte, nach einem soliden Jahresbeginn verliere der Arbeitsmarkt nun spürbar an Schwung.









Vor allem das produzierende Gewerbe geriet unter Druck: In der Industrie gingen netto 2.000 Stellen verloren – insbesondere in der Rohstoffförderung und im verarbeitenden Gewerbe. Der Dienstleistungssektor zeigte sich dagegen gemischt. Vor allem Gesundheits- und Bildungswesen, der Handel sowie professionelle Dienstleistungen meldeten deutliche Rückgänge.
Trotz der Einstellungsflaute zeigten sich die Löhne weiterhin robust: Bestandsmitarbeiter erzielten ein durchschnittliches Gehaltswachstum von 4,5 Prozent, Jobwechsler kamen auf 7 Prozent – beide Werte blieben gegenüber April stabil.
Der ADP-Bericht gilt zwar nicht als verlässlicher Indikator für den offiziellen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung, doch zeigt er häufig ähnliche Trends. Für Freitag erwarten Volkswirte laut Wall Street Journal einen Stellenzuwachs von 125.000 im Mai und eine unveränderte Arbeitslosenquote von 4,2 Prozent.
Trotz positiver Impulse bei offenen Stellen in April bleibt der Ausblick angesichts gemischter Signale trüb. Arbeitsmarktportale und Unternehmensumfragen deuten auf eine sinkende Einstellungsbereitschaft hin. Ökonomin Allison Shrivastava von Indeed sprach von einem "blockierten Markt", der sich nicht ewig sanft abkühlen könne, ohne irgendwann richtig kalt zu werden.
Hinzu kommen neue Unsicherheiten durch die Handelspolitik von Trump. Fed-Gouverneurin Lisa Cook warnte am Dienstag vor Risiken für Preisstabilität und Beschäftigung durch die protektionistischen Maßnahmen. Beobachter erwarten dennoch, dass die US-Notenbank bei ihrer Sitzung in zwei Wochen die Zinsen zunächst unverändert lässt.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
