Schmerzendes Downgrade
Apple: Kursziel komplett gestrichen – erst ab dieser Marke wieder ein Kauf
Apple hat ein seltenes Downgrade kassiert – und auch die Absatzprognosen wackeln. Droht dem iPhone-Giganten ein Abstieg?
- Apple erhält seltene Herabstufung auf "Halten".
- Analystin sieht iPhone-Wachstum unter Druck.
- Geopolitische Unsicherheiten belasten Absatzprognosen.
- Report: Die USA haben fertig! 5 Aktien für den China-Boom

Apple hat von der Investmentfirma Needham eine seltene Herabstufung kassiert. Analystin Laura Martin senkte das Rating von "Kaufen" auf "Halten" und strich zugleich das Kursziel von 225 US-Dollar auf unbestimmte Zeit. Begründung: eine "relativ hohe Bewertung, zunehmende fundamentale Wachstumsprobleme und steigende Wettbewerbsbedrohungen".
"Wir glauben, dass die Apple-Aktie einen Katalysator in Form eines iPhone-Ersatzzyklus braucht, den wir in den nächsten 12 Monaten nicht erwarten", so Martin. Ein Einstieg sei erst wieder bei 170 bis 180 US-Dollar attraktiv. Die Aktie notiert derzeit bei rund 203 US-Dollar.
Besonders kritisch sieht sie das hohe Kurs-Gewinn-Verhältnis von 26, das rund 50 Prozent über dem historischen Schnitt liege – trotz rückläufigem Wachstum. "Die meisten Big-Tech-Konkurrenten formulieren strategische Visionen, die das Apple-Ökosystem ablösen könnten", so Martin. Meta und Google etwa arbeiten an neuen Formfaktoren wie AR-Brillen – während Apple sein entsprechendes Projekt eingestellt hat. Auch der Wechsel von Designlegende Jony Ive zu OpenAI werfe Fragen auf: "Wenn sich Ives neuer Formfaktor durchsetzt, könnten Meta und Google Apple verdrängen."
Parallel zur Herabstufung trifft Apple ein weiteres negatives Signal: Laut Counterpoint Research wurde die Prognose für die iPhone-Auslieferungen 2025 von 4 Prozent auf 2,5 Prozent Wachstum gesenkt. Für Samsung wird nun sogar mit einem Nullwachstum statt 1,7 Prozent gerechnet. Begründet wird die Revision mit geopolitischer Unsicherheit, insbesondere rund um die von Trump angedrohten Zölle sowie einer schwächelnden Nachfrage in Nordamerika, Europa und Teilen Asiens.
Besondere Brisanz erhält die Zollfrage für Apple, weil das Unternehmen rund 90 Prozent seiner iPhones in China fertigt – und Trump öffentlich forderte, Apple solle diese Produktion vollständig in die USA verlagern. Der US-Konzern bemüht sich bereits um Diversifizierung über Indien, doch der politische Druck nimmt zu.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion
