36 Billionen Dollar Schulden
US-Schuldenlawine: 6,5 Prozent Defizit – Bondmarkt vor Kollaps, warnt Ray Dalio
Ray Dalio warnt eindringlich vor einer Schuldenkrise und nennt das US-Defizit "sehr, sehr ernst". Während KI die Aktien treibt, sieht er den Anleihemarkt vor dem Kollaps.
- Dalio warnt vor Schuldenkrise und Anleihemarkt-Kollaps.
- US-Staatsverschuldung über 36 Billionen Dollar gestiegen.
- Politische Lösungen fehlen, Defizit weiter problematisch.
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Star-Investor Ray Dalio, Gründer von Bridgewater Associates, schlägt erneut Alarm. Die ausufernden Staatsdefizite und die rapide steigende Verschuldung der USA seien eine ernste Bedrohung – vor allem für Staatsanleihen.
"Es ist wie ... ich bin Arzt und schaue einen Patienten an und sage ihm: Sie haben diese Ansammlung, und ich kann Ihnen sagen, dass das sehr, sehr ernst ist […] wenn wir wirklich auf die nächsten drei Jahre schauen, plus/minus ein oder zwei Jahre, dann befinden wir uns in einer sehr, sehr kritischen Situation."
Dalio, der seit Jahren vor den langfristigen Risiken wachsender Defizite warnt, sieht das Vertrauen der Investoren bröckeln. Anleihekäufer fordern inzwischen deutlich höhere Renditen, um sich gegen Haushaltsrisiken abzusichern. Die Rendite 30-jähriger US-Bonds lag zuletzt bei 5,14 Prozent – so hoch wie seit 2023 nicht mehr.
Ein Hauptgrund: Die US-Staatsverschuldung hat 36 Billionen US-Dollar überschritten. 2024 gab die Regierung mehr für Zinszahlungen aus als für fast alle anderen Haushaltsbereiche – nur Sozialversicherung, Verteidigung und Gesundheit lagen darüber. "Wir werden ein Defizit von etwa 6,5 Prozent des BIP haben – das ist mehr, als der Markt verkraften kann", sagte Dalio.
Die Lage spitzt sich zu. Das US-Repräsentantenhaus hat am Donnerstag ein Gesetz mit weiteren Steuersenkungen und höheren Militärausgaben verabschiedet – Maßnahmen, die das Defizit weiter in die Höhe treiben könnten. Der Senat muss dem Gesetz allerdings noch zustimmen. Eine parteiübergreifende Lösung, so Dalio, sei nicht in Sicht. "Ich bin nicht optimistisch. Ich muss realistisch sein." Die politische Realität bestehe aus "Gebt mir mehr, was zu diesen Defiziten führt".
Während Dalio warnt, sieht Josh Brown von Ritholtz Wealth Management die Haupttriebfeder für die Aktienmärkte aktuell woanders: Künstliche Intelligenz schlägt Zölle.
"Das Wichtigste, was aus den letzten Gewinnberichten hervorgeht, ist, dass KI für den Aktienmarkt wichtiger ist als Zölle." Laut JPMorgan wurde "KI" in den jüngsten S&P-500-Analystencalls 2,6-mal so oft erwähnt wie "Zoll".
"Dies ist ein AI-getriebener Markt", so Brown – und Nvidia sei dabei das Zentrum."„Es ist die Sonne, und KI ist ein Sonnensystem, das sich um sie dreht."
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion
